Investition in Kuh-Herden
Warum Investition in Kuh-Herden?
Durch das Projekt "Alpkäserei Schweiz - Siebenbürgen" hat die stiftung lebensqualität seit 2012 einen tiefen Einblick in die Berglandwirtschaft in Rumänien erhalten. Es zeigte sich, dass es noch viele Lücken gibt, die zu füllen sind. Einige Erkenntnisse des Projekts:
- Es gibt keine landwirtschaftliche Berufslehre.
- Gezielte Tierzucht auf der Ebene des einzelnen Bauernbetriebes ist kaum bekannt.
- Die Euterformen und damit die Melkmaschinen-Tauglichkeit der Kühe sind auf einem bedenklichen Niveau.
- Die Milchmenge liegt meist unter 3'000 kg pro Laktationsphase.
- Die hygienischen Verhältnisse auf den Bauernhöfen erschweren es, eine marktkonforme Milchqualität zu erreichen.
Um als LandwirtIn auf einem Familienbetrieb wirtschaftlich zu überleben, brauchen die LandwirtInnen, nebst dem nötigen Fachwissen, einen Kuhbestand, der zur Viehzucht geeignet ist.
Zweinutzungs-Tiere
Die Bauern in Siebenbürgen arbeiten seit jeher mit ungarischem Rotfleckvieh (verwandt mit der Simmentaler Rasse). Diese Kühe sind typische Zweinutzungs-Tiere, die sich für Milch- wie auch zur Fleischproduktion eignen. Die Investition in Kuh-Herden hat zum Ziel
- zusammen mit verschiedenen Bauern, Herden aus 10-14 genetisch vielversprechenden Kühen der einheimischen Rasse "ungarisches Fleckvieh" aufzubauen,
- diese Herden mit Stieren der Simmentaler Rasse zu besamen, um gute Erbeigenschaften bezüglich Euterformen, Milchleistung und Langlebigkeit sicher zu stellen,
- mit einem einfachen Herdebuch die Basis für eine systematische Viehzucht zu geben,
- die Mutter- und Jungtiere zu tätowieren und so lebenslänglich zu kennzeichnen.
Investition, die sich wieder investiert
Eine nachhaltige Entwicklung bedingt, dass die Menschen kompetenter werden. Das Wissen und Können soll möglichst rasch selbst und in Zusammenarbeit mit Menschen in der Region weiter entwickelt werden. Deshalb werden weder Geld, noch Tiere oder Material gespendet. Gespendet wird Fachwissen. Das ermöglicht, dass die Bauern zukünftig auf und aus ihrem Boden die wirtschaftliche Grundlage für ihre Familie sichern können.
Die Kühe bleiben bis zur vollständigen Amortisation im Eigentum der neu gegründeten Landwirte-Genossenschaft "Oltárkő paraszt szövetkezet", in der auch die stiftung lebensqualität Genossenschafter ist. Die aus der Tierzucht sich ergebenden Jungtiere gehören dem Bauern. Die Bauernbetriebe amortisieren die Investition innerhalb von fünf Jahren. Das amortisierte Geld geht wieder in den mythen-fonds. Aus dem rückfliessenden Geld können wieder die nächsten Tiere gekauft werden, welche dann wiederum amortisiert werden usw.
Von diesem Investitionskredit profitieren kann nur
a) wer Genossenschafter bei "Oltárkő paraszt szövetkezet" ist,
b) wer regelmässig an Bildungsanlässen der Landwirte-Genossenschaft "Oltárkő paraszt szövetkezet" teilnimmt,
c) wer den gewährten Kredit mit jährlichen Raten von 20% amortisiert.
Der Investitionskredit wird für nicht mehr als 30% des Kuhbestandes und maximal 5 Kühe eines Bauern gewährt.